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Die PSD Bank Koblenz kämpft ums Über­le­ben. Nach jah­re­lan­gen Ertrags­ein­brü­chen und ope­ra­ti­ven Ver­lus­ten hat die BaFin die Zügel ange­zo­gen: Mehr Eigen­ka­pi­tal, ver­schärf­te Auf­sicht und ein Geschäfts­mo­dell auf dem Prüf­stand. Der Fall zeigt exem­pla­risch die struk­tu­rel­len Pro­ble­me deut­scher Regio­nal­ban­ken in einem sich wan­deln­den Marktumfeld.


Der Druck der Aufsicht

Am 12. Sep­tem­ber 2025 wur­de es amt­lich: Die Bun­des­an­stalt für Finanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht (BaFin) ver­häng­te zusätz­li­che Eigen­mit­tel­an­for­de­run­gen gegen die PSD Bank Koblenz. Was nach büro­kra­ti­schem Ver­wal­tungs­akt klingt, mar­kiert in Wahr­heit einen kri­ti­schen Wen­de­punkt für das Insti­tut. Die Auf­sichts­be­hör­de spricht diplo­ma­tisch von einer “beson­de­ren Geschäfts­si­tua­ti­on” – hin­ter die­sem Euphe­mis­mus ver­birgt sich jedoch eine Bank in der Krise.

Die Maß­nah­me ist kei­nes­wegs ein Ein­zel­fall. Die PSD Bank Mün­chen geriet bereits frü­her unter ver­schärf­te Auf­sicht und muss eben­falls zusätz­li­che Eigen­mit­tel vor­hal­ten – sie wur­de sogar als exem­pla­ri­scher “Zins­wen­de-Ver­lie­rer” bezeich­net. Es zeich­net sich ab, dass die gesam­te PSD-Ban­ken­grup­pe unter den ver­än­der­ten Markt­be­din­gun­gen lei­det und ihre tra­di­tio­nel­len Geschäfts­mo­del­le grund­le­gend über­den­ken muss.

Die­se Häu­fung deu­tet auf struk­tu­rel­le Pro­ble­me der PSD-Grup­pe hin, die über ein­zel­ne Manage­ment­feh­ler hin­aus­ge­hen. Als ursprüng­lich öffent­lich-recht­li­che Insti­tu­te, die spä­ter pri­va­ti­siert wur­den, tei­len die PSD Ban­ken ähn­li­che Geschäfts­mo­del­le und Markt­po­si­tio­nie­run­gen – was sie glei­cher­ma­ßen ver­wund­bar für exter­ne Schocks macht. Ihre rela­tiv gerin­ge Grö­ße führt zu Ska­len­nach­tei­len: Regu­la­to­ri­sche Kos­ten und IT-Inves­ti­tio­nen las­ten schwe­rer auf einer klei­ne­ren Ertrags­ba­sis, wäh­rend sie gleich­zei­tig in einem schwie­ri­gen Markt­seg­ment zwi­schen den res­sour­cen­star­ken Groß­ban­ken und den regio­nal ver­wur­zel­ten Genos­sen­schafts­ban­ken agie­ren müssen.

Ana­to­mie einer Bankenkrise

Die Wur­zeln der Pro­ble­me rei­chen weit zurück. Bereits im Geschäfts­jahr 2022/​2023 wies die PSD Bank Koblenz hohe ope­ra­ti­ve Ver­lus­te auf, das Neu­ge­schäft brach ein. Um wei­te­re Ver­lus­te zu ver­mei­den, muss­te die Bank auf ihre Rück­la­gen zurück­grei­fen – ein klas­si­sches Warn­si­gnal für struk­tu­rel­le Pro­ble­me. Das Ertrags­pro­fil der Bank geriet unter mehr­fa­chen Druck: sin­ken­de Zins­mar­ge, stei­gen­de Betriebs­kos­ten und ein inten­si­vier­ter Wett­be­werb um Kundeneinlagen.

Mit einer Bilanz­sum­me von nur rund 700 Mil­lio­nen Euro und etwa 27.000 Kun­den zählt die PSD Bank Koblenz zu den klei­ne­ren Akteu­ren im deut­schen Ban­ken­markt. Die­se Grö­ße, einst ein Vor­teil für die per­sön­li­che Kun­den­be­treu­ung, erweist sich nun als Schwä­che: Wäh­rend grö­ße­re Insti­tu­te Ver­lus­te durch Ska­len­ef­fek­te und diver­si­fi­zier­te Geschäfts­fel­der abfe­dern kön­nen, fehlt klei­ne­ren Ban­ken oft die­ser Puffer.

Die Zins­wen­de als Brandbeschleuniger

Das ver­än­der­te Zins­um­feld hat die ber…