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Die Raiff­ei­sen­bank Ober­main Nord und die Raiff­ei­sen­bank Thur­nau­er Land haben jeweils einen mög­li­chen Fusi­ons­part­ner gefun­den, um ihre ange­schla­ge­nen Finanz­la­gen zu ver­bes­sern. Die Raiff­ei­sen­bank Ober­main Nord plant eine Fusi­on mit der klei­ne­ren Raiff­ei­sen-Volks­bank Bad Staf­fel­stein. Der Fusi­ons­pro­zess wur­de ein­stim­mig von den Vor­stands­mit­glie­dern und Auf­sichts­rä­ten beschlos­sen, mit einer geplan­ten tech­ni­schen Fusi­on für Novem­ber 2025. Die fusio­nier­te Bank wür­de eine Bilanz­sum­me von 1,3 Mil­li­ar­den Euro errei­chen, wobei die Raiff­ei­sen­bank Ober­main Nord mit knapp 900 Mil­lio­nen Euro das grö­ße­re Insti­tut ist[1]Volks­ban­ken: Zwei Pro­blem-Raiff­ei­sen­ban­ken füh­ren jeweils Fusi­ons­ge­sprä­che.

Par­al­lel dazu befin­det sich die Raiff­ei­sen­bank Thur­nau­er Land in Gesprä­chen mit der VR Bank Ober­fran­ken Mit­te, die mit fast 1,4 Mil­li­ar­den Euro Bilanz­sum­me fast zehn­mal so groß ist. Die­se Gesprä­che kom­men, nach­dem die Finanz­auf­sicht BaFin der Raiff­ei­sen­bank Thur­nau­er Land Defi­zi­te im Risi­ko­ma­nage­ment attes­tiert hat, wäh­rend das Insti­tut mit einer hohen Anzahl not­lei­den­der Kre­di­te kämpft.

Im ver­gan­ge­nen Jahr gab es meh­re­re Skan­da­le im Sek­tor der Volks- und Raiff­ei­sen­ban­ken, die zur Ret­tung von drei Ban­ken durch die Siche­rungs­ein­rich­tung führ­ten, wobei Risi­ken von rund 500 Mil­lio­nen Euro abge­deckt wur­den. Trotz die­ser Schwie­rig­kei­ten haben die 670 Genos­sen­schafts­ban­ken ins­ge­samt eine sta­bi­le Bilanz und erziel­ten 2023 einen Rekord­ge­winn von fast elf Mil­li­ar­den Euro vor Steuern.

Bei­de Ban­ken gehö­ren zur Grup­pe der „Prä­ven­ti­ons­ban­ken“, die unter enger Beob­ach­tung der Siche­rungs­ein­rich­tung des Bun­des­ver­bands der Volks- und Raiff­ei­sen­ban­ken (BVR) ste­hen. Der BVR hat eine Lis­te von Ban­ken mit Repu­ta­ti­ons­ri­si­ken ver­öf­fent­licht, zu denen auch die bei­den Raiff­ei­sen­ban­ken gehö­ren. Die Anzahl der Prä­ven­ti­ons­ban­ken bleibt sta­bil, wäh­rend die Zahl der Stüt­zungs­fäl­le in den letz­ten fünf Jah­ren gering war. Die genos­sen­schaft­li­che Finanz­grup­pe plant, die Regeln der Siche­rungs­ein­rich­tung zu ver­schär­fen, um die Sta­bi­li­tät zu erhöhen.