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Von Ralf Keuper 

Die Geschich­te der Olden­bur­gi­schen Lan­des­bank (OLB) beginnt im Jahr 1765. Ihr Auf­trag war es, die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung im Her­zog­tum Olden­burg zu för­dern. Im Lau­fe des 19. Jahr­hun­derts expan­dier­te die Bank und gewann zuneh­mend an Bedeu­tung, sodass sie sich zu einer wich­ti­gen Insti­tu­ti­on für den Han­del und die Wirt­schaft in der Regi­on ent­wi­ckel­te. In den 1920er Jah­ren wur­de die Bank in eine Akti­en­ge­sell­schaft umgewandelt.

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg konn­te die Bank ihr Leis­tungs­an­ge­bot und ihr Geschäfts­vo­lu­men aus­deh­nen. Ab den 1990er Jah­ren begann die OLB, moder­ne Tech­no­lo­gien ein­zu­füh­ren und ihre Ange­bo­te zu diver­si­fi­zie­ren, um den Anfor­de­run­gen des Mark­tes gerecht zu werden.

In den letz­ten zwan­zig Jah­ren hat die OLB ver­schie­de­ne Fusio­nen und Über­nah­men durch­lau­fen, um ihre Markt­po­si­ti­on zu stär­ken. Heu­te ist die Olden­bur­gi­sche Lan­des­bank eine klei­ne Uni­ver­sal­bank, die über Nord­west­deutsch­land hin­aus sowohl Pri­vat- als auch Geschäfts­kun­den umfas­sen­de Finanz­dienst­leis­tun­gen anbietet.

Damit sind ihre Ambi­tio­nen bzw. die ihrer Anteils­eig­ner jedoch nicht gestillt. Sobald wie mög­lich soll die Bank an die Bör­se gebracht wer­den und sich zu einer Bank von natio­na­ler, wenn nicht euro­päi­scher Grö­ße ent­wi­ckeln. Eine Stra­te­gie, die neben Chan­cen auch eini­ge Risi­ken birgt, wie ein Blick in die jün­ge­re Bank­ge­schich­te am Bei­spiel der BHF-Bank zeigt. Bei bei­den Ban­ken hat­te die Alli­anz übri­gens eine füh­ren­de Rolle.

Vor­ge­schich­te mit der Allianz

Die Alli­anz Deutsch­land AG war seit 2001 Haupt­ak­tio­när der Olden­bur­gi­schen Lan­des­bank (OLB). Mit ihrem Enga­ge­ment ver­folg­te sie das Ziel, die Bank im Rah­men ihrer All­fi­nanz­stra­te­gie als inte­gra­len Bestand­teil ihres Geschäfts­mo­dells zu eta­blie­ren. Die­se Stra­te­gie soll­te es ermög­li­chen, Ver­si­che­rungs- und Bank­dienst­leis­tun­gen aus einer Hand anzu­bie­ten. Jedoch stell­te sich her­aus, dass die kul­tu­rel­len Unter­schie­de zwi­schen den bei­den Sek­to­ren, die man­geln­de Moti­va­ti­on der Bank­mit­ar­bei­ter, Ver­si­che­rungs­pro­duk­te zu ver­kau­fen, und tech­ni­sche Her­aus­for­de­run­gen bei der Inte­gra­ti­on der IT-Sys­te­me die Umset­zung die­ses Kon­zepts erheb­lich erschwer­ten. Letzt­lich führ­te dies zu einer Ver­feh­lung der Wachs­tums­zie­le und zu kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­lus­ten, was die Alli­anz dazu brach­te, ihre Bank­am­bi­tio­nen auf­zu­ge­ben und die OLB zu verkaufen.

Wen­de­punkt im Jahr 2018

Im Jahr 2018 über­nahm die Bre­mer Kre­dit­bank (BKB) die OLB von der Alli­anz für 300 Mil­lio­nen Euro. Di…