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Vor über 40 Jah­ren ent­wi­ckel­te der chi­le­ni­sche Bio­lo­ge Fran­cis­co Vare­la Kon­zep­te, die heu­te aktu­el­ler sind denn je. Sei­ne Kri­tik am rei­nen Anpas­sungs­den­ken und sei­ne Visi­on auto­no­mer, selbst­or­ga­ni­sie­ren­der Sys­te­me wei­sen der KI-For­schung völ­lig neue Wege – weg von star­ren Algo­rith­men hin zu leben­di­gen, krea­ti­ven Intelligenzformen.

Fran­cis­co Vare­la war sei­ner Zeit weit vor­aus. Als er 1982 im Inter­view mit “psy­cho­lo­gie heu­te” über die “Bio­lo­gie der Frei­heit” sprach, ahn­te ver­mut­lich nie­mand, dass sei­ne Gedan­ken zur Auto­poie­sis und Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on ein­mal den Grund­stein für eine Revo­lu­ti­on in der Künst­li­chen Intel­li­genz legen könn­ten. Doch genau das geschieht heu­te: Sei­ne Kri­tik am simp­len Anpas­sungs­den­ken wird zur Blau­pau­se für eine neue Gene­ra­ti­on von KI-Systemen.

Das Ende des Optimierungswahns

Vare­las zen­tra­le Ein­sicht war radi­kal: Nicht alles in der Natur folgt dem Prin­zip der per­fek­ten Anpas­sung. Vie­le Arten exis­tie­ren seit Mil­lio­nen Jah­ren nahe­zu unver­än­dert, nicht weil sie opti­mal an ihre Umwelt ange­passt sind, son­dern weil sie die Min­dest­an­for­de­run­gen erfül­len. Evo­lu­ti­on ist kein ziel­ge­rich­te­ter Opti­mie­rungs­pro­zess, son­dern ein offe­ner, viel­fäl­ti­ger Drift, bei dem unzäh­li­ge Wege mög­lich sind.

Die­se Erkennt­nis stellt unser Ver­ständ­nis von Intel­li­genz auf den Kopf. Statt KI-Sys­te­me auf maxi­ma­le Effi­zi­enz zu trim­men, soll­ten wir ihnen Raum für Eigen­stän­dig­keit und krea­ti­ve Lösungs­we­ge geben. Vare­la zeig­te: Die Stär­ke liegt nicht in der per­fek­ten Anpas­sung, son­dern in der Fähig­keit zur Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on und Autonomie.

Auto­no­me Agen­ten als Schlüs­sel zur Zukunft

In der heu­ti­gen KI-Land­schaft gewin­nen agen­ten­ba­sier­te Sys­te­me zuneh­mend an Bedeu­tung. Die­se bestehen aus vie­len auto­no­men Ein­hei­ten, die mit­ein­an­der interag…