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Wie las­sen sich zeit­lo­se stra­te­gi­sche Prin­zi­pi­en von Clau­se­witz bis Mus­a­shi mit moderns­ter Simu­la­ti­ons­tech­no­lo­gie ver­bin­den? Ein Blick auf die Kunst des sys­te­ma­ti­schen Den­kens – von der Kriegs­füh­rung über das Manage­ment bis zur Vor­her­sa­ge von Verbraucherverhalten.


Die gro­ßen Stra­te­gen der Geschich­te wuss­ten bereits, was heu­te in Board­rooms und For­schungs­la­bo­ren wie­der­ent­deckt wird: Wah­re stra­te­gi­sche Exzel­lenz ent­steht dort, wo sich tie­fes Ver­ständ­nis kom­ple­xer Sys­te­me mit der Fähig­keit zur über­ge­ord­ne­ten Refle­xi­on ver­bin­det. Carl von Clau­se­witz’ Beto­nung der defen­si­ven Stär­ke, Basil Lid­dell Harts indi­rek­te Ansät­ze, Miya­mo­to Mus­ashis offen­si­ve Geis­tes­hal­tung und Hans Hin­ter­hu­bers Fokus auf Hand­lungs­frei­heit bil­den ein fas­zi­nie­ren­des Spek­trum stra­te­gi­schen Den­kens, das weit über das Mili­tä­ri­sche hinausreicht.

Die zeit­lo­se Rele­vanz klas­si­scher Strategieprinzipien

In der heu­ti­gen Wirt­schafts­welt spie­geln sich Clau­se­witz’ Erkennt­nis­se über die Vor­tei­le einer star­ken Defen­si­ve deut­lich wider. Unter­neh­men pro­fi­tie­ren oft davon, aus gesi­cher­ten, wett­be­werbs­fä­hi­gen Posi­tio­nen her­aus zu agie­ren und die Kon­kur­renz genau zu beob­ach­ten, bevor sie geziel­te Offen­si­ven starten.

Wol­len wir nun den Geg­ner in der Dau­er des Kamp­fes über­bie­ten, so müs­sen wir uns mit so klei­nen Zwe­cken als mög­lich begnü­gen, denn es liegt in der Natur der Sache, dass ein gro­ßer Zweck mehr Kraft­auf­wand erfor­dert als ein klei­ner; der kleins­te Zweck aber, den wir uns vor­set­zen kön­nen, ist der rei­ne Wider­stand, d.h. der Kampf ohne eine posi­ti­ve Absicht. Bei die­sem wer­den also unse­re Mit­tel ver­hält­nis­mä­ßig am größ­ten sein und also das Resul­tat am meis­ten gesi­chert. Wie weit kann nun die­se Nega­ti­vi­tät gehen? Offen­bar nicht bis zur abso­lu­ten Pas­si­vi­tät, denn ein blo­ßes Lei­den wäre kein Kampf mehr; der Wider­stand aber ist…