Bank­stil-Frame­work

Das Bank­stil-Frame­work beschreibt drei Ent­wick­lungs­pha­sen: tra­di­tio­nel­ler Stil, Über­gangs­stil, neu­er Ori­gi­nal­stil. Das klingt zunächst nach einem fes­ten Fahr­plan – alle Ban­ken müs­sen in die­se Rich­tung. Aber das ist ein Miss­ver­ständ­nis. In Wirk­lich­keit bie­tet die­ser Ansatz ver­schie­de­nen Ban­ken Raum für völ­lig unter­schied­li­che Entwicklungsgeschichten.

Der jewei­li­ge Bank­stil fun­giert dabei als Spie­gel jener gesell­schaft­li­chen, wirt­schaft­li­chen, poli­ti­schen und regu­la­to­ri­schen Gege­ben­hei­ten, in deren Kon­text sich sowohl ein­zel­ne Insti­tu­te als auch die Bran­che ins­ge­samt bewe­gen und weiterentwickeln.

Inter­ne Fak­to­ren (gestalt­bar)

  • Pro­zes­se und Struk­tu­ren ‒ effi­zi­en­te, fle­xi­ble und ska­lier­ba­re Abläufe.
  • Füh­rungs­kul­tur ‒ Wer­te, Füh­rungs­ver­hal­ten, Umgang mit Veränderung.
  • Tech­no­lo­gie­ein­satz ‒ Digi­ta­li­sie­rungs­grad, IT-Kom­pe­tenz, Innovationskraft.
  • Markt­in­ter­ak­ti­on ‒ Kun­den­bin­dung, Ange­bots­viel­falt, Servicequalität.

Exter­ne Fak­to­ren (beein­flus­send)

  • Kon­junk­tur ‒ gesamt­wirt­schaft­li­che Lage und Zinsumfeld
  • Gesell­schaft­li­che Trends /​ Zeit­geist ‒ Nach­hal­tig­keit, Digi­ta­li­sie­rung, Konsumgewohnheit
  • Wirt­schafts­mo­dell des Lan­des ‒ Rol­le des Staa­tes, Wettbewerbsbedingungen.
  • Regu­lie­rung ‒ gesetz­li­che Vor­ga­ben, Auf­sicht, inter­na­tio­na­le Standards
  • Poli­tik und geo­po­li­ti­sches Umfeld ‒ wirt­schafts­po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen, Kri­sen, Förderimpulse

Stra­te­gi­sches Leitprinzip

Der Zweck des Bank­stils besteht darin:

  • Inter­ne Fak­to­ren so weit wie mög­lich zu opti­mie­ren, um Effi­zi­enz, Fle­xi­bi­li­tät und Inno­va­ti­ons­kraft zu steigern
  • Exter­ne Ein­flüs­se früh­zei­tig zu erken­nen, zu ver­ste­hen und in Sze­na­ri­en zu über­set­zen, um nicht reak­tiv, son­dern pro­ak­tiv zu handeln
  • Trans­for­ma­ti­ons­frei­heit sys­te­ma­tisch auf­zu­bau­en und zu erhal­ten, um auch in Kri­sen­zei­ten hand­lungs­fä­hig zu bleiben
  • Hand­lungs­fä­hig­keit in jeder Markt­la­ge zu bewah­ren – durch Anpas­sungs­fä­hig­keit, stra­te­gi­sche Reser­ven und eine resi­li­en­te Unternehmenskultur

8‑Di­men­sio­nen-Modell

Die ach­te Dimen­si­on: Transformationsfreiheitsgrad

Die neue ach­te Dimen­si­on erfasst sys­te­ma­tisch die struk­tu­rel­le Beweg­lich­keit einer Bank und lie­fert kon­kre­te Instru­men­te zu deren Ausbau:

Bewer­tungs­kri­te­ri­en:

  • Geschäfts­mo­dell-Modu­la­ri­tät: Kön­nen Geschäfts­be­rei­che unab­hän­gig ent­wi­ckelt, ange­passt oder abge­sto­ßen werden?
  • Struk­tu­rel­le Ent­kopp­lung: Erlau­ben recht­li­che und IT-Struk­tu­ren schnel­le stra­te­gi­sche Pivots?
  • Kun­den­ba­sis-Diver­si­fi­zie­rung: Ist die Bank von spe­zi­fi­schen Regio­nen, Bran­chen oder Kun­den­seg­men­ten abhängig?
  • Res­sour­cen-Fle­xi­bi­li­tät: Ste­hen finan­zi­el­le und per­so­nel­le Reser­ven für radi­ka­le Neu­aus­rich­tun­gen zur Verfügung?
  • Zeit­puf­fer: Hat die Bank aus­rei­chend Zeit für stra­te­gi­sche Anpas­sun­gen oder steht sie unter Zeitdruck?