Von Ralf Keuper
Vor hundert Jahren kam der Sparkassen-Hauptkassierer Wilhelm Gillardon auf die Idee, die Zinstabelle zum Geschäftsmodell seines Unternehmens zu machen. In der badischen Kleinstadt Bretten gründete Wilhelm Gillardon daraufhin den Gillardon Fachverlag für Zinstabellen am Bankarbeitsplatz.
Die Gillardon-Zinstabellen wurden in Sparkassen und Banken verwendet, um den Anfang des Jahres ausgesetzten Jahreszins bei Abhebung und Einzahlung von Beträgen laufend anzupassen[1]Am Anfang war die Zinstabelle. Bis in die 1980er Jahre setzten die meisten Banken und Sparkassen die Gillardon-Zinstabelle für ihre Berechnungen ein.
Das Unternehmen Gillardon besteht als Tochtergesellschaft der msg systems AG als msgGillardon bis heute[2]Vom Gillardon
Fachverlag für Zinstabellen zur msgGillardon AG.
Finanzmathematische Systeme sind wichtiger Bestandteil der Gesamtbanksteuerung[3]Marktübersicht (finanzmathematische) Rechenkerne. Die Berechnung von Zinsen ist nur ein Teil der Finanzmathematik[4]Finanzmathematik. Mit der Verbreitung von Swaps und Derivaten sowie weiteren sog. Finanzinnovationen ist das Spektrum gestiegen.
Wilhelm Gillardon war auf diesem Gebiet ein Pionier.
References
↑1 | Am Anfang war die Zinstabelle |
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↑2 | Vom Gillardon Fachverlag für Zinstabellen zur msgGillardon AG |
↑3 | Marktübersicht (finanzmathematische) Rechenkerne |
↑4 | Finanzmathematik |