Von Ralf Keuper
Ein profanes Gasthaus als Ursprungsort der Börse ?- das ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig; bei näherer Betrachtung jedoch schon von fast zwingender Konsequenz, wie der kurze Filmbeitrag Woher kommt der Begriff Börse für Geldbeutel und Finanzwesen? | Wissen macht Ah! zeigt.
Die Familie van de Beurse betrieb im 14. Jahrhundert in Brügge ein florierendes Gasthaus mit dem Namen “Ter Beurse” , wo sich internationale Kaufleute zum Plausch trafen. Bei der Gelegenheit tauschte man die neuesten Informationen aus der Welt des Handels aus. Mit der Zeit führte das dazu, dass, wenn sich jemand auf den neuesten Informationsstand bringen wollte, der Gang zu den Buersen obligatorisch war. Bald entstanden auch in anderen Ländern Zusammenkünfte von Kaufleuten, mit der Absicht, Informationen auszutauschen. Im 16. Jahrhundert wurde in Antwerpen die erste Börse geöffnet, woraufhin andere Länder dem Beispiel folgten und den Begriff “Börse” übernahmen.
Fortan konnte der Warenhandel über Dokumente abgewickelt werden. Transportkosten konnten so eingespart werden. Der Käufer bekam eine Quittung.
Später lief die Kommunikation zwischen Verkäufer und Käufer nicht mehr direkt, sondern über Zwischenhändler, Börsenmakler ab. Inzwischen sind die Börsenmakler weitgehend von Algorithmen ersetzt worden…