Um eini­ge Kauf­leu­te und eini­ge Fami­li­en her­um bil­de­ten sich kom­ple­xe und mehr oder weni­ger mäch­ti­ge Orga­ni­sa­tio­nen, die häu­fig Han­dels­kom­pa­nien genannt wur­den, obwohl sie sich wesent­lich von dem unter­schie­den, was die neu­zeit­li­che Öko­no­mie dar­un­ter ver­steht. Die­se com­pa­gnie, die zuerst in Süd­frank­reich und vor allem in Nord­ita­li­en ent­stan­den, beka­men Namen, die an ihre geo­gra­phi­sche Her­kunft erin­ner­ten und auch dann wei­ter bestan­den, wenn ihr Sitz ver­legt wur­de: die Cahor­si­ner aus Cahors im süd­west­li­chen Frank­reich, die Lom­bar­den in Ita­li­en sowie die Sie­ne­sen und Flo­ren­ti­ner in Mit­tel­ita­li­en. In der zwei­ten Hälf­te des lan­gen 13. Jahr­hun­derts ent­wi­ckel­ten sich die­se Han­dels­ge­sell­schaf­ten, deren Kern­ge­schäft bis dato oder Geld­wech­sel gewe­sen war, zu regel­rech­ten Ban­ken mit viel­sei­ti­ge­ren, kom­ple­xe­ren, spe­ku­la­ti­ve­ren Tätig­keits­fel­dern wei­ter. Sei moder­ni­sier­ten die Buch­hal­tung und erhöh­ten ihre Effi­zi­enz, ins­be­son­de­re durch die Ent­wick­lung der dop­pel­ten Buch­füh­rung. Die größ­te tech­ni­sche Inno­va­ti­on der Bank­kauf­leu­te jedoch war ab Mit­te des 13. Jahr­hun­derts die schritt­wei­se Ein­füh­rung des Wech­sels .. . Es ent­stand ein Markt der Wech­sel­ge­schäf­te, der im 14. und 15 Jahr­hun­dert zu flo­rie­ren begann. .. .

Neben den Rech­nungs­bü­chern, von denen der Kauf­mann immer häu­fi­ger Gebrauch mach­te, um sei­ne Geschäf­te zu ver­ein­fa­chen, führ­te er auch ein “Geheim­buch”, in dem er die nütz­lichs­ten Infor­ma­ti­on fest­hielt und das er sorg­sam unter Ver­schluss hielt ..

Quel­le: Jac­ques Le Goff: Geld im Mittelalter