Von Ralf Keuper

Eine Fra­ge, die uns seit der Finanz­kri­se 2007/​2008 immer wie­der beschäf­tigt, ist, ob Ban­ken lern­fä­hig sind.

Dirk Bae­cker ver­tritt die Ansicht, dass Ban­ken in ihrem Tages­ge­schäft durch­aus lern­fä­hig sind, d.h. sie erken­nen rasch die übli­chen Risi­ken, wie Kre­dit­ri­si­ken, und lei­ten ent­spre­chen­de Gegen­maß­nah­men ein.

[you­tube https://www.youtube.com/watch?v=6‑Glw3oqX9w]

Die Lern­fä­hig­keit lässt aller­dings deut­lich nach, sobald man sich von der ope­ra­ti­ven auf die seman­ti­sche Ebe­ne begibt. Hier sind die Ban­ken erstaun­lich lern­re­sis­tent. Durch ihr Den­ken in Sicher­hei­ten wie­gen sie sich in dem Glau­ben, dass im Fal­le des Fal­les, also wenn ein Risi­ko schla­gend wird, für Aus­gleich gesorgt ist. Dass dies häu­fig ein Irr­glau­be ist, hat nicht nur die letz­te Finanz­kri­se gezeigt. Es gibt im Ban­king kei­ne 100%ige Sicher­heit. Dadurch ver­stel­len die Ban­ken sich den Blick auf die Pra­xis, erlie­gen also einer Art Selbst­täu­schung, und ver­hin­dern damit, aus Feh­lern und Erfah­run­gen zu ler­nen. In einem Inter­view bezeich­ne­te Bae­cker die­ses Phä­no­men als “Seman­ti­sche Fal­le, die zur struk­tu­rel­len Fal­le wird”.

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