Von Ralf Keuper
Noch zieht Fintech die Aufmerksamkeit der Branchenbeobachter fast vollständig auf sich, da schickt sich ein weiterer Begriff an, die Diskussion zu prägen: Gemeint ist Regtech (Regulatory Technology). Ob es sich bei Regtech tatsächlich um eine neue Kategorie oder “nur” um einen Fintech-Ableger handelt, sei dahin gestellt. Jedenfalls erlebt der Begriff auf diversen Veranstaltungen, in Regulierungsbehörden und in Bankenkreisen derzeit eine Mini-Konjunktur, worüber u.a. James Eyers in Welcome to the new world of ‘regtech’ berichtet. Zum Leistungsumfang von Regtech schreibt Eyers:
Regtech applications are being developed in areas including data aggregation, risk modelling, scenario analysis and forecasting, monitoring payments transactions and identification of clients. Artificial intelligence is also being deployed to monitor internal culture and behaviour and analyse financial markets trading.
Eine Studie des Institute for International Finance (IIF) liefert folgende Definition von Regtech:
Regtech “is the use of new technologies to solve regulatory and compliance requirements more effectively and efficiently.”
Die Verbreitung von Fintech macht es nach Ansicht von Branchenbeobachtern nötig, dass auf der anderen Seite die effiziente Abbildung regulatorischer Bestimmungen Schritt hält. Das gelte nicht nur für Fintech, sondern für den gesamten Finanzsektor, wie überhaupt für die digitale Wirtschaft. So könnte beispielsweise der Onboarding-Prozess (KYC) branchenübergreifend angeboten werden.
Momentan sind schon einige Regtech-Unternehmen am Markt aktiv, darunter:
Daneben richten sich die Erwartungen auf die Blockchain-Technologie.
Regtech könnte dazu führen, dass Thema Regulierung in den Banken einmal anders zu betrachten; Fintech und Regtech als zwei Seiten einer Medaille.