Von Ralf Keuper

Der Medi­en­wan­del der letz­ten Jah­re stellt die Ban­ken vor neue Her­aus­for­de­run­gen. In der Ver­gan­gen­heit bedien­ten sich die Ban­ken der Medi­en­ka­nä­le, um ihre Bot­schaft an ihre Kun­den zu ver­sen­den, ohne dass die­se die Mög­lich­keit gehabt hät­ten, dar­auf unmit­tel­bar, in Echt­zeit zu ant­wor­ten und mit dem Sen­der in einen Dia­log zu treten.

Der Medi­en­phi­lo­soph Vilem Flus­ser sprach in dem Zusam­men­hang von einem ver­al­te­ten Schalt­plan, den er Ver­bün­de­lung nann­te und der wie­der­um vor allem in den Mas­sen­me­di­en benutzt wird:

Die Mas­sen­me­di­en sen­den Bün­del von Infor­ma­tio­nen an Emp­fän­ger, die dar­auf nicht direkt ant­wor­ten kön­nen und damit in gewis­ser Wei­se als unmün­dig betrach­tet wer­den. Die Ver­net­zung dage­gen erschafft klei­ne Inseln der Kom­mu­ni­ka­ti­on. Hier ver­läuft die Kom­mu­ni­ka­ti­on anders – direkt vom Sen­der zum Emp­fän­ger und zurück. Im bes­ten Fall ein Dia­log also (in: Medienkulturen)

Mit der Ver­brei­tung sozia­ler Netz­wer­ke, wie face­book, twit­ter, Whats­app oder WeChat, haben die Kun­den die Mög­lich­keit, direkt mit einer Bank zu kom­mu­ni­zie­ren oder sie in Kon­ver­sa­tio­nen zu erwäh­nen. Der Modus eines geschlos­se­nen Sys­tems, wie ihn nicht nur die Ban­ken und Mas­sen­me­di­en ver­wen­det haben und z.T. noch immer gebrau­chen, funk­tio­niert nicht mehr. An die Stel­le geschlos­se­ner Sys­te­me sind gro­ße digi­ta­le Platt­for­men getre­ten. Über deren…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert