Von Ralf Keuper
Als hätten die Deutsche Bank und Commerzbank nicht schon alle Hände voll zu tun, ihre IT-Systeme halbwegs stabil zu halten, da kommt der Vorschlag, die beiden Banken sollten den Nukleus einer Open Banking Plattform für Deutschland bilden. So jedenfalls die Vorstellungen von Volker Brühl und Jan Pieter Krahnen in Eine Open Banking Plattform für Deutschland – eine zukunftsorientierte Alternative zu einer Fusion Deutsche Bank/Commerzbank. Nachdem die Fusion der beiden Geldhäuser vom Tisch ist – wie realistisch ist das Vorhaben?
Die Idee gemeinsam von Banken betriebener Datenplattformen ist nicht neu. Sie tauchten bereits vor einigen Jahren in Gestalt kollaborativ betriebener Data Center auf. Damals, im Jahr 2015, kündigten die US-Banken Goldman Sachs, Morgan Stanley und J.P. Morgan an, gemeinsam ein Data Center betreiben zu wollen. Damit wollten die Bankhäuser die Daten privater (Bloomberg, Thomson Reuters) und öffentlicher Anbieter aufbereiten und sie in einem einheitlichen Format den teilnehmenden Banken zugänglich machen (Vgl. dazu: New Banking: Kollaborativ betriebene Data Center als Antwort auf die Informationsexplosion?). Man versprach sich von der Zusammenlegung der Verarbeitungsprozesse hohe Kosteneinsparungen. Die Kommentatoren bemängelten seinerzeit, dass es schwierig sei, die verschiedenen Datenformate zu vereinheitlichen und die Interessen der teilnehmenden Banken unter einen Hut zu bringen. Als weiteres Prob…