Von Ralf Keuper

Rei­ne Online-Ban­ken haben es nach wie vor schwer, die Gewinn­zo­ne zu errei­chen. Die meis­ten von haben mit ähn­li­chen Pro­ble­men zu kämp­fen, die Chi­won Yom im Jahr 2005 in Limi­t­ed-Pur­po­se Banks: Their Spe­cial­ties, Per­for­mance, and Pro­s­pects beschrie­ben hat (Vgl. dazu: Limi­t­ed-Pur­po­se Banks: Chan­cen und Risi­ken). Der Fokus der Online-Ban­ken oder Digi­tal-only-Banks ist häu­fig zu eng, sowohl was die Dienst­leis­tun­gen wie auch was die Kun­den­grup­pen betrifft. Ein wei­te­res Pro­blem sind die Cus­to­mer Acqui­si­ti­on Cos­ts (CAC). Es ist ja nicht ja nicht so, dass die Kun­den nicht schon über eine oder evtl. sogar meh­re­re Kon­ten bei den “klas­si­schen” Ban­ken ver­fü­gen. Der Wech­sel der (Haupt-)Bankverbindung fällt vie­len, trotz z.T. gro­ßer Unzu­frie­den­heit mit ihrer Bank, schwer. So kommt es, dass die neu­en Ban­ken als Neben­ver­bin­dung benutzt wer­den; damit ist auf Dau­er nur schwer Geld zu verdienen.

Inso­fern ergibt es auf den ers­ten Blick Sinn, wenn Vic­tor Bas­ta in Digi­tal banks must diver­si­fy or die: The les­son from Revolut’s $66 mil­li­on rai­se den Online-Ban­ken den drin­gen­den Rat gibt, zu diver­si­fi­zie­ren. Das eigent­li­che Pro­blem der Fintech-Startups:

Cus­to­mer acqui­si­ti­on cos­ts (CAC) for pure digi­tal ban­king busi­nesses are rising – fast. The fun­da­men­tal pro­blem, in Euro­pe as well as in the U.S., is one of demo­gra­phics: Dozens of fintechs are cha­sing a small, well-defi­ned tar­get cus­to­mer base. The­se cus­to­mers need to have enough dis­posable inco­me, be digi­tal­ly-sav­vy, and usual­ly live in key urban are­as. It can easi­ly cost $100–250 to acqui­re cus­to­mers in cer­tain seg­ments, and it takes an awful lot of $5–10 tran­sac­tion fees for sin­gle-use ser­vices to gene­ra­te a return on the­se cus­to­mers. It boils down to a sup­p­ly and demand issue: The num­ber of high-value pro­s­pects is sta­tic, but the­re is a glut of well-fun­ded and aggres­si­ve fintechs cha­sing them.

Der Kuchen ist auf Dau­er für alle zu klein. Daher muss der Akti­en­ra­di­us aus­ge­dehnt wer­den. Das digi­ta­le Kon­to ist nur ein klei­ner Bestand­teil des Ban­king; hin­zu kom­men müs­sen wei­te­re Ser­vices, die von ande­ren Fin­tech-Start­ups ange­bo­ten wer­den kön­nen. Das Sze­na­rio könn­te auf einen Fin­tech-Super­markt hin­aus­lau­fen (Vgl. dazu: Die Bank als Fin­tech-Super­markt).

Damit soll ver­sucht wer­den, Ska­len- und Ver­bund­ef­fek­te (Eco­no­mies of Sca­le und Eco­no­mies of Scope) zu rea­li­sie­ren, um pro­fi­ta­bel arbei­ten zu kön­nen. Dem ste­het jedoch ein nicht zu unter­schät­zen­der Koor­di­na­ti­ons­auf­wand gegen­über; ganz zu schwei­gen von der Fra­ge nach dem Risi­ko­ma­nage­ment und der Regulierung.

Ent­schei­dend wird sein:

Rei­ne Inter­net-Ban­ken wer­den es auch künf­tig schwer haben, es sei denn, es gelingt ihnen, ein Öko­sys­tem auf­zu­bau­en, das für die kri­ti­sche Mas­se sorgt (Eigen­zi­tat).

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