Von Ralf Keuper

Die Modu­la­ri­sie­rung, d.h. die Unter­tei­lung kom­ple­xer Abläu­fe in über­schau­ba­re, sich ergän­zen­de Ein­hei­ten, hat im Ban­king in den letz­ten Jah­ren einen Auf­trieb bekom­men. Ver­ant­wort­lich dafür ist in ers­ter Linie die Modu­la­ri­sie­rung in der Soft­ware­ent­wick­lung, wo mit­tels Modu­len ver­sucht wird, die Lebens­dau­er der Pro­gram­me zu erhö­hen und die Fle­xi­bi­li­tät zu steigern.

Einer der Ers­ten, der den Trend hin zur Modu­la­ri­sie­rung erkann­te und the­ma­ti­sier­te, war der Zukunfts­for­scher Alvin Toff­ler. In sei­nem Buch Der Zukunfts­schock (erschie­nen 1970) schrieb er:

Alt­her­ge­brach­te funk­tio­nel­le Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren, geschaf­fen zur Bewäl­ti­gung vor­her­seh­ba­rer, nicht neu­ar­ti­ger Bin­dun­gen, erwei­sen sich als unfä­hig, radi­ka­len Ver­än­de­run­gen in der Umwelt wir­kungs­voll zu begeg­nen. Daher wer­den, wäh­rend die gesam­te Orga­ni­sa­ti­on dar­um kämpft, sich selbst zu erhal­ten und ihr Wachs­tum fort­zu­set­zen, tem­po­rä­re Rol­len­struk­tu­ren gebil­det. Die­ser Vor­gang ist voll­kom­men ana­log mit dem Trend zum Modu­la­ris­mus in der Archi­tek­tur. An frü­he­rer Stel­le wur­de Modu­la­ris­mus defi­niert als der Ver­such, einer Gesamt­struk­tur dadurch grö­ße­re Dau­er zu ver­lei­hen, dass man die Lebens­dau­er ihrer Kom­po­nen­ten ver­kürzt. Das­sel­be gilt für Orga­ni­sa­tio­nen und erklärt den Auf­stieg kurz­fris­ti­ger oder weg­werf­ba­rer Organisationsformen.

Ver­ständ­lich, dass Ban­ken sich mit die­sem Organisatio…

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