Von Ralf Keuper

Die Bot­schaft, dass der Geld­au­to­mat sei­ne bes­te Zeit hin­ter hat, ist mit der übli­chen Ver­spä­tung auch in den Wirt­schafts­re­dak­tio­nen der Zei­tun­gen ange­kom­men. Schon macht sich Nost­al­gie breit. Die Ver­klä­rung setzt ein, wie bei Chris­ti­an Sei­den­bie­del, der sich in der FAZ ver­an­lasst sieht, eine Lie­bes­er­klä­rung an den Geld­au­to­ma­ten zu verfassen.

Die letz­te tech­no­lo­gi­sche Inno­va­ti­on der Ban­ken­bran­che könn­te schon bald ihren Weg in die Muse­en antre­ten; jeden­falls wird die Zahl der Geld­au­to­ma­ten, so berich­tet der Autor nicht ohne Weh­mut, in den nächs­ten Jah­ren auch im Bar­geld-Land Deutsch­land sinken.

Nicht alle Markt­be­ob­ach­ter tei­len die nost­al­gi­sche Sicht des FAZ-Autors. Für vie­le mar­kier­te der Maschi­nen­park in der Vor­hal­le den Anfang vom Ende der Kun­den­be­zie­hung. Die Tat­sa­che, dass die Kun­den beim Wech­sel auf die mobi­len Bezahl­ver­fah­ren kaum noch einen Unter­schied zwi­schen Apple und einer Bank machen, ist auch auf die Ent­wöh­nung durch den GAA zurückzuführen.

Nun denn: Wer ein Fai­ble für Tech­nik­ge­schich­te hat, dem sei der weh­mü­ti­ge Blick auf die gute, alte Zeit gestat­tet. Am Lauf der Din­ge wird jedoch auch das wenig ändern, wie der­zeit der Geld­au­to­ma­ten-Her­stel­ler Win­cor Nix­dorf wider­stre­bend erken­nen muss.

Wei­te­re Informationen:

Hat der Geld­au­to­mat meh­re­re Leben?

Markt­kon­so­li­die­rung unter den Her­stel­lern von GAAs und Elek­tro­ni­schen Kassensystemen

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