Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken beabsichtigen, sich die Mehrheit an der Schufa zu sichern[1]Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollen sich Mehrheit an Schufa sichern[2]Kampf um die Schufa: Jetzt wollen die Sparkassen den Verkauf verhindern. Damit wollen sie die Übernahme der Schufa durch den skandinavischen Finanzinvestor EQT verhindern. Dieser hatte im vergangenen Jahr einen Anteil an der Schufa erworben und angekündigt, die Schufa unter seine Kontrolle zu bringen[3]Schufa: Expansionsschub durch neuen Anteilseigner?.
Es wäre schon seltsam, wenn die deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken tatenlos mit zugesehen hätten, wie die Schufa in die Hände eines Finanzinvestors gerät. Dessen Pläne zum Ausbau der Schufa hätten sich in der angedachten Weise ohnehin kaum verwirklichen lassen. So forderte der Datenschutzbeauftragte für die EU, Wojciech Wiewiórowski, dass die für den Schufa-Score erhobenen und personenbezogenen Daten nicht für andere Zwecke verwendet werden dürfen, darunter für Werbung oder Marketing. Ebenso soll es verboten sein, “Online-Daten wie Angaben von Social-Media-Plattformen oder persönliche Gesundheitsdaten zur Beurteilung von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu nutzen“[4]Schufa an die Kette: EU-Beamter fordert knallharte Regeln.
Einige Kommentatoren interpretierten die Kaufabsichten der Deutschen Bank, Commerzbank und der Societe Generale dahingehend, dass die Banken sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollten. Nur – das Kerngeschäft einer Bank ist das Risikomanagement. Und hierfür sind die Bonitätsinformationen der Schufa von großem Wert. Die Tatsache, dass die Banken gegenüber den großen digitalen Plattformen ins Hintertreffen geraten sind, ist zu weiten Teilen auf den großen Datenbestand von Google, facebook, Apple und Amazon zurückzuführen. Wenn die Banken nun noch ihr letztes Pfund, die Schufa-Daten, aus der Hand geben, bleibt irgendwann nicht mehr allzu viel vom Kerngeschäft.
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