Der IWF for­dert El Sal­va­dor auf, Bit­co­in den Sta­tus als gesetz­li­ches Zah­lungs­mit­tel zu ent­zie­hen. Die Risi­ken für die Finanz­sta­bi­li­tät, die finan­zi­el­le Inte­gri­tät und den Ver­brau­cher­schutz sei­en zu groß[1]IWF for­dert El Sal­va­dor zu Auf­ga­be von Bit­co­in als Zah­lungs­mit­tel auf. Damit droht das ers­te gro­ße Bit­co­in-Expe­ri­ment die­ser Art zu scheitern.

Bit­co­in wur­de auf Betrei­ben des Regie­rungs­chefs von El Sal­va­dor, Nay­ib Buke­le, im Sep­tem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res per Erlass zum gesetz­li­chen Zah­lungs­mit­tel dekla­riert. Das geschah, obwohl sich in einer offi­zi­el­len Umfra­ge 93 Pro­zent der Befrag­ten gegen die Ein­füh­rung von Bit­co­in als gesetz­li­ches Zah­lungs­mit­tel aus­spra­chen. Die Ent­schei­dung lös­te die größ­te Stra­ßen­de­mons­tra­ti­on in El Sal­va­dor seit Jah­ren aus und schmä­ler­te über­dies die enor­me Unter­stüt­zung von Buke­le in der Bevöl­ke­rung.

Nach dem Wil­len der Regie­rung soll Bit­co­in den Sal­va­do­ria­nern ohne Bank­kon­to den Zugang zu digi­ta­len Zah­lun­gen ermög­li­chen. Vie­le  Sal­va­do­ria­ner fürch­ten sich indes vor der extre­men Preis­vo­la­ti­li­tät der Kryp­to­wäh­rung und geben an, dass es ihnen an tech­no­lo­gi­schen Kennt­nis­sen man­gelt oder miss­trau­en den Absich­ten der Regie­rung. Nach Ansicht von Regie­rungs­kri­ti­kern und Ver­tre­tern aus der Kryp­to­wäh­rungs­sze­ne han­de­le es sich bei dem sal­va­do­ria­ni­schen Expe­ri­ment um ein zen­tra­li­sier­tes, staat­li­ches Ban­ken­sys­tem – das genaue Gegen­teil von Bit­co­in[2]Das Bit­co­in-Expe­ri­ment in El Sal­va­dor.

Das Ers­te, was vie­le Sal­va­do­ria­ner mit den von der Regie­rung zur Ein­füh­rung geschenk­ten Bit­co­in im Gegen­wert von 30 Dol­lar mach­ten, war, sie in Dol­lar umzu­tau­schen[3]Vgl. dazu: “Kryp­to­wäh­run­gen ver­spre­chen zwar in der Theo­rie eine höhe­re Rein­heit als staat­li­ches oder pri­va­tes Geld, sind aber in Wirk­lich­keit sehr stark von den glei­chen Merk­ma­len durch­zo­gen, die … Con­ti­nue rea­ding.

Refe­ren­ces

Refe­ren­ces
1 IWF for­dert El Sal­va­dor zu Auf­ga­be von Bit­co­in als Zah­lungs­mit­tel auf
2 Das Bit­co­in-Expe­ri­ment in El Salvador
3 Vgl. dazu: “Kryp­to­wäh­run­gen ver­spre­chen zwar in der Theo­rie eine höhe­re Rein­heit als staat­li­ches oder pri­va­tes Geld, sind aber in Wirk­lich­keit sehr stark von den glei­chen Merk­ma­len durch­zo­gen, die auch die rea­le Welt des Gel­des belas­ten, näm­lich Kre­dit, Insta­bi­li­tät und Macht. Wie bereits erwähnt, ist der Nach­weis aus­rei­chen­der Mit­tel erfor­der­lich, bevor eine Bit­co­in-Trans­ak­ti­on abge­schlos­sen und die gesam­te Ket­te der veri­fi­zier­ten Trans­ak­ti­on in einem unver­än­der­li­chen digi­ta­len Haupt­buch auf­ge­zeich­net wird. Den­noch hin­dert nie­mand Inves­to­ren dar­an, Bit­co­ins auf Kre­dit zu kau­fen, der mit Staats­geld zurück­ge­zahlt wer­den muss, unab­hän­gig davon, wo der Preis für Bit­co­ins bei Fäl­lig­keit der Schuld ste­hen wird” in: Der Code des Kapi­tals. Wie das Recht Reich­tum und Ungleich­heit schafft