Von Ralf Keuper
Ohne die Kapitalmarktunion hätten die europäischen Banken nach Ansicht von Branchenvertretern gegenüber ihren US-amerikanischen und chinesischen Mitbewerbern einen strategischen Nachteil, da länderübergreifende Fusionen dadurch verhindert, zumindest aber deutlich erschwert würden. An Fusionen führe auf Dauer jedoch kein Weg vorbei.
So ist der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, der Meinung, dass die Zeit der kleinen Schritte vorbei ist, und daher ein großer Sprung nötig ist, um die seiner Ansicht nach überfällige Konsolidierung über Landesgrenzen hinweg zu beschleunigen[1]Deutsche-Bank-Chef: Weichen für größere Banken stellen. Sein eigenes Haus stehe momentan für Übernahmen oder Fusionen nicht zur Verfügung; zuerst müsse man die eigene Strategie umsetzen, um den entsprechenden Fitnessgrad zu erreichen. Dann seien – bis auf die Rolle des Juniorpartners – mehrere Optionen denkbar.
Überlegungen zur Gründung einer oder mehrerer europäischer Großbanken gab es bereits in den 1960er Jahren in Gestalt europäischer Banking-Clubs. Bereits im Jahr 1963 gründeten die AmsterdamRotterdam Bank N.V, die Deutsche Bank, die Societe Generale de Banque (Brüssel) und …
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