Von Ralf Keuper
In diesem Jahr begeht der Geldautomat offiziell seinen 50. Geburtstag (Vgl. dazu: The ATM is Dead. Long Live the ATM!) So ein hohes Alter erreichen in unserer schnelllebigen Zeit nur noch wenige technologische Neuerungen. Denn um eine solche handelte es sich, als der Geldautomat im Jahr 1965 das Licht der Welt erblickte. Spötter behaupten, dass seither der Bankenbranche keine wirkliche Innovation mehr gelungen sei. Andere wiederum halten den Einzug der GAAs in den Filialen für den Anfang vom Ende der Kundenbeziehung. Statt mit den Kunden am Schalter in Dialog zu treten, habe man sie in die Maschinenparks in der Vorhalle abgeschoben. Insofern handelt sich beim GAA um ein zweischneidiges Schwert.
In letzter Zeit zeigt der GAA erste Altersschwächen, ja sogar Verfallserscheinungen. Die Zahl der Interaktionen der Kunden mit den GAAs ist ebenso wie die der Geräte rückläufig. Ursachen hierfür sind zum einen die veränderten Zahlungsgewohnheiten der Kunden, die für Transaktionen immer häufiger zum Smartphone greifen, wie überhaupt der Rückgang des Bargelds im Wirtschaftskreislauf.
Auf der anderen Seite betonen die Vertreter der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen, aber auch einige Marktbeobachter, dass der Geldautomat noch immer ein bedeutender Kommunikationskanal im Banking ist und auf absehbare Zeit auch bleibt, wie etwa in What is the future of the ATM in a world of digital money? Auffallend ist, dass Bargeld für Geldtransaktionen von bis zu 100 $ weit vorne liegt, bei den großvolumigen Zahlungen ab 100 $ jedoch an Bedeutung rapide abgenommen hat. Im Kleingeld groß um im großen Geld klein – so könnte …