Von Ralf Keuper 

Dass es für Fin­Tech-Start­ups alles ande­re als leicht ist, die nöti­ge kri­ti­sche Mas­se zu errei­chen, um pro­fi­ta­bel arbei­ten zu kön­nen, ist kei­ne neue Erkennt­nis. Die Ban­ken in bestimm­ten Funk­tio­nen tech­nisch und vom Design her zu über­tref­fen, ist noch lan­ge kei­ne Garan­tie dafür, dass die eige­ne Lösung sich am Markt durch­setzt. Dafür ist der Ban­ken­markt zu hart umkämpft und die Spie­ler für ein ein­zel­nes Start­up zu stark. Auf die­ses Dilem­ma geht Jochen Sie­gert in einem Inter­view mit Grün­der­sze­ne am Bei­spiel von Number26 näher ein.

Für gewöhn­lich ist die Abhän­gig­keit der Fin­Tech-Start­ups von der Infra­struk­tur ande­rer Ban­ken und Finanz­dienst­leis­ter so groß, dass die eige­ne Gewinn­kal­ku­la­ti­on dadurch schnell zur Maku­la­tur wer­den kann. Wenig ver­lo­ckend ist auch der Erwerb einer Bank­li­zenz, da damit auto­ma­tisch ein wei­te­rer, nicht unbe­trächt­li­cher Kos­ten­block ent­steht, der sich nur schwer umle­gen lässt. Anders als Uni­ver­sal­ban­ken haben Fin­Tech-Start­ups kaum die Mög­lich­keit der Misch- oder Umla­ge­fi­nan­zie­rung. Ver­lus­te in dem einen Geschäfts­feld kön­nen so kaum durch Gewin­ne in ande­ren Bereich kom­pen­siert werden.

Inso­fern ein struk­tu­rel­ler Nach­teil, der sich auf Basis der bestehen­den Markt­struk­tur und Bank­in­fra­struk­tur kaum behe­ben lässt. Ob der Weg über einen Ban­ken­su­per­markt die Ulti­ma Ratio ist, ist frag­lich. Denn auch hier gilt es, die kri­ti­sche Mas­se zu errei­chen und eine ent­spre­chen­de Infra­struk­tur vor­hal­ten zu können.

Wenn dann noch irgend­wann der Kapi­tal­markt sei­ne Lust am Seg­ment Fin­Tech ver­liert, dann wird die Luft schnell dünn, …

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