Von Ralf Keuper

Auch nach meh­re­ren Jah­ren ist bei genaue­rer Betrach­tung nicht ganz klar, wor­in der Bei­trag der Fin­tech-Start­ups für die Gesell­schaft, jen­seits der per­fek­ten Cus­to­mer Expe­ri­ence, eigent­lich bestehen soll (Vgl. dazu: Fin­tech als Trei­ber des tech­no­lo­gi­schen und gesell­schaft­li­chen Wan­dels – eine eher ernüch­tern­de Zwi­schen­bi­lanz). Was ech­te tech­no­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen betrifft, fällt die Bilanz beschei­den aus; als Arbeit­ge­ber sind Fin­tech-Start­ups auch nicht das, was sie eigent­lich sein woll­ten, und selbst die Kun­den, deren Inter­es­sen ansons­ten abso­lu­te Prio­ri­tät haben, sind, wenn Pro­ble­me auf­tre­ten, mehr oder weni­ger auf sich gestellt.

An dem Sys­tem, das sie eigent­lich ver­bes­sern woll­ten, hat sich wenig bis gar nichts durch ihr Erschei­nen geän­dert; eher im Gegen­teil, wenn man dem Autor von The Future of Ban­king Is … You’­re Bro­ke folgt. Denn, ganz abge­se­hen davon, wie nut­zer­freund­lich die diver­sen Appli­ka­tio­nen und Werk­zeu­ge sind, die Fin­tech-Start­ups anbie­ten, so geht das ver­füg­ba­re Ein­kom­men bei vie­len Kun­den, jeden­falls in den USA, zurück. Die Ver­schul­dung, wie im Bereich Kre­dit­kar­ten, Auto­kre­di­ten und Stu­den­ten­dar­le­hen hat Aus­ma­ße erreicht, die ungu­te Erin­ne­run­gen an die Zeit vor Aus­bruch der letz­ten Finanz­kri­se wecken:

No neo-bank can era­se the stu­dent loan debt or the 40-year sta­gna­ti­on in wages or the unex­pec­ted medi­cal expen­ses or the cripp­ling rea­li­ty of America’s exis­ten­ti­al bro­ke­ness. The neo-banks have pro­mi­sed that they’ll ease your pain, but that’s just morp…