Aus der dicht besiedelten numismatischen Sammlungslandschaft in Deutschland ragen vier markante Erhebungen deutlich hervor, die sich, alphabetisch und geographisch geordnet von Nord nach Süd reihen: Berlin, Dresden, Frankfurt am Main und München. Jedes der dort angesiedelten großen Münzkabinette hat sein eigenes Alleinstellungsmerkmal und es herrscht unter ihnen weder Konkurrenz noch Gerangel hinsichtlich einer irgendwie gearteten Vormachtstellung. Ungewollt und unverschuldet fällt jedoch eine Institution aus dem Rahmen, und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Die Numismatische Sammlung der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main. Zwei Dinge sind naturgemäß von Interesse, die Sammlung selbst und ihre Geschichte, wobei die Frage, welcher der wichtigere Aspekt sei, vom Standpunkt und dem Interesse des jeweiligen Betrachters abhängt. Und da sich eine streng getrennte Behandlung beider Gesichtspunkte ohnehin nicht durchhalten lässt, läuft das Folgende zwangsläufig auf eine numismatisch belebte chronologische Institutionengeschichte hinaus.
Quelle: Reinhold Walburg: Die numismatische Sammlung der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main