Von Ralf Keuper

Die Bezie­hung der Com­merz­bank zu ihren Filia­len ist eine beson­de­re. Als ande­re Ban­ken dar­an gin­gen, die Zahl ihrer Filia­len deut­lich zu redu­zie­ren, hielt die Com­merz­bank an ihrem dich­ten Fili­al­netz fest. Es dau­er­te jedoch nicht lan­ge bis die Com­merz­bank das Schei­tern ihres Fili­al­kon­zepts ein­räu­men muss­te[1]Es war ein­mal: Das Fili­al­kon­zept der Com­merz­bank. Mitt­ler­wei­le ste­hen ca. 400 Filia­len der Com­merz­bank zur Dis­po­si­ti­on[2]Hun­der­te Filia­len machen dicht. Com­merz­bank streicht 10.000 Stel­len.

Ihren Auf­stieg in die Rei­he der Groß­ban­ken wäh­rend der 1910er Jah­re ver­dankt die Com­merz­bank ihrer Fili­al­stra­te­gie. Zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts ran­gier­te die Com­merz­bank bei der Bilanz­sum­me noch weit hin­ter der Deut­schen Bank und der Dresd­ner Bank. Man war nicht weit vom Sta­tus einer Pro­vin­zi­al­bank entfernt.

Im Zeit­raum zwi­schen 1914 und 1924 dehn­ten die Groß­ban­ken ihre Fili­al­net­ze deut­lich aus. So stieg der Zahl der Filia­len von 551 auf 1.267, wobei die Com­merz­bank der Spit­zen­rei­ter war. Mit­te der 1920er Jah­re hat­te die Com­merz­bank bereits 250 Filia­len, eini­ge Jah­re spä­ter, 1929, waren es bereits 290. Nur die Deut­sche Bank lag mit 400 Filia­len vor der Com­merz­bank, wäh­rend die Dresd­ner Bank und die dama­li­ge Dana­t­bank jeweils auf weni­ger als 200 Filia­len kamen. Die wach­sen­de Zahl der Filia­len kam über­wie­gend durch Über­nah­men ande­rer Ban­ken zustan­de. Von den 290 Filia­len im Jahr 1929 waren ledig­lich 50 von der Com­merz­bank selbst eröff­net worden.

Die rasche Expan­si­on des Fili­al­net­zes führ­te bei der Commerzba…