Von Ralf Keuper
Die finanzielle Schieflage der BayWa dürfte vor allem für die Genossenschaftsbanken nicht ohne gravierende Folgen bleiben. Zwar sieht es bislang noch nicht danach aus, als müssten die Genossenschaftsbanken und ihr Spitzeninstitut, die DZ Bank, hohe Abschreibungen auf ihre Kreditengagements und ihre Beteiligung an der BayWa vornehmen; da die Probleme der BayWa jedoch struktureller Art sind, das Marktumfeld schwierig bleibt und der Schuldenstand mit fast 6 Mrd. Euro beachtlich ist, könnte durchaus noch einiges auf den Genossenschaftsbankensektor zukommen.
Die Verflechtung der Genossenschaftsbanken mit der BayWa ist eng. So ist die Bayerische Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB) mit 34% der größte Aktionär der BayWa. 83% der BRB gehören wiederum den Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern. Ebenfalls stark involviert ist die DZ Bank.
Vor wenigen Tagen haben die Gläubigerbanken der BayWa ein Rettungspaket in Höhe von 550 Mio. Euro verabschiedet. Teil davon ist ein Überbrückungskredit über 272 Millionen Euro, der von den Genossenschaftsbanken bereitgestellt wird. Die Großaktionäre, darunter die BRB, gewähren nachrangige Gesellschafter-Darlehen in Höhe von 125 Millionen Euro. Weiterhin kaufen die DZ Bank und die BRB den 45%-Anteil der BayWa an der BRB für 120 Millionen Euro zurück.
Wie bereits erwähnt, gibt es bislang noch keine unmittelbaren negativen finanziellen Auswirkungen für die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken. So liegt der in der BRB gebündelten BayWa-Aktien derzeit noch deutlich unter dem aktuellen …