Man sagt den Ban­ken gern nach, sie hät­ten ein enges Ver­hält­nis zum Bestehen­den, ja zum Ver­gan­ge­nen. Man soll­te die­se Ein­stu­fung, mei­ne ich, nicht leicht­hin zurück­wei­sen, schon gar nicht in unse­rer in der Ori­en­tie­rung ruhe­lo­sen Zeit. Denn erfolg­rei­ches Arbei­ten bedarf der Ver­wur­ze­lung, der Erfah­rung, der guten Tra­di­ti­on. Dabei wird nicht unbe­dingt hohes Lebens­al­ter der ein­zel­nen Bank, der Geschäfts­stel­le oder gar des Ban­kiers vor­aus­ge­setzt. Not­wen­dig ist viel­mehr Kon­ti­nui­tät des Den­kens und des Han­delns, aus der her­aus allein die gang­ba­ren Wege in die Zukunft gefun­den wer­den kön­nen. Wir sehen ja heu­te all­zu deut­lich, wie unbe­stän­di­ge Geis­ter dar­auf aus sind, Bestehen­des zu zer­stö­ren und jede kon­ti­nu­ier­li­che Ent­wick­lung zu ver­hin­dern. Auf die Fra­ge nach ihrer Vor­stel­lung von der Zukunft blei­ben sie uns die kon­kre­te Ant­wort schul­dig und erklä­ren ledig­lich, dass eben alles anders wer­den müsse. ..
Es wäre bedroh­lich für die Leis­tungs­kraft der Ban­ken, woll­ten sie einem ziel­lo­sen Moder­nis­mus nach­lau­fen und kurz­le­bi­gen Zeit­strö­mun­gen fol­gen. Das haben sie ganz ein­fach nicht nötig. Die Auf­ga­be der Ban­ken in Wirt­schaft und Gesell­schaft ist vom Kern her so ein­deu­tig zukunfts­be­zo­gen, dass sie sich nicht erst um ein Kli­schee, um ein “Image” der Fort­schritt­lich­keit bemü­hen müs­sen. Es genügt, dass sie ihren Auf­trag begrei­fen und ernst neh­men, und dass sie dies auch in der Öffent­lich­keit begreif­lich machen (in: Mut zur Frei­heit. Gedan­ken zu Poli­tik und Wirtschaft)