Von Ralf Keuper
Die Ursachen für die aktuelle Bankenkrise sind vielfältiger Natur. Daraus folgt jedoch nicht, dass sich keine Ereignisse oder Phasen in der jüngeren Vergangenheit identifizieren lassen, die für die weitere Entwicklung maßgebend waren.
Für mich jedenfalls sind die 1980er Jahre, und hier vor allem das Jahr 1987, von herausgehobener Bedeutung, wenn man die gegenwärtige Bankenkrise besser verstehen und einordnen will. Als im Herbst 1987 die Kurse an den Börsen in die Tiefe stürzten, kamen vielen Beobachtern erste Zweifel, ob die Entscheidung einiger Universalbanken, darunter die Deutsche Bank, das Investmentbanking auszubauen, richtig war. Das manager magazin kam im Januar 1988 (Der tiefe Sturz der Hochfinanz) zu dem Schluss:
Eines steht fest: Der Boom im explosionsartig gewachsenen Investment Banking, jahrelang stimuliert durch ständig sinkende Zinsen und eine weltweite Aktienhausse, ist vorbei. Eine Revolution auf den internationalen Finanzmärkten hatte das Investment Banking in einen Höhenrausch versetzt. Globalisierung, Liberalisierung der nationalen Finanzpläzte und vor allem die Securitization hießen fortan die Zauberworte. Ob Universalbanken oder Commercial Banks, die nach dem Trennbank-Prinzip eigentlich das normale Kredit- und E…