Von Ralf Keuper

Die Ban­ken, so ist häu­fig zu lesen und zu hören, lei­den momen­tan unter einem Wett­be­werbs­um­feld, das den Ban­kern die Freu­de an ihrem Geschäft ver­miest. Die Nied­rig­zins­po­li­tik der EZB, die stei­gen­den regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen und neue Mit­be­wer­ber, wel­che die Ban­ken unter Druck set­zen, auf der einen und über gerin­ge Zin­sen für Spar­ein­la­gen und die Ein­füh­rung von Gebüh­ren für Bar­ab­he­bun­gen erbos­te Kun­den auf der ande­ren Sei­te, sind in der Tat eine in die­ser Form unge­wöhn­li­che Kon­stel­la­ti­on – oder viel­leicht auch nicht?

Ganz so neu ist die­ses Phä­no­men nicht. Im Jahr 1984 stan­den die Ban­ken wegen ihrer Geschäfts­po­li­tik in der Kri­tik, so dass sich der dama­li­ge Prä­si­dent des Deut­schen Ban­ken­ver­ban­des, Hanns Chris­ti­an Schroe­der-Hohen­warth, zu einem Gespräch mit dem SPIEGEL ver­an­lasst sah, in dem er sei­ne Bran­che, die zu dem Zeit­punkt unter der SMH-Plei­te und des Nie­der­gangs der AEG wie über­haupt hoher Kre­dit­aus­fäl­le zu lei­den hat­te, vor den diver­sen Vor­wür­fen in Schutz nahm.

Auf die Fra­ge, ob er einem Bun­des­bür­ger ange­sichts nied­ri­ger Zin­sen für Spar­ein­la­gen und hoher Zin­sen für Kre­di­te noch emp­feh­len kön­ne, sein Geld bei einer Bank anzu­le­gen oder einen Kre­dit auf­zu­neh­men, ohne dabei das Gefühl zu haben, aus­ge­nom­men zu wer­den, ant­wor­te­te Schroeder-Hohenwarth:

Das ist nicht so. Die Kun­den wer­den nicht aus­ge­nom­men. Die Belas­tun­gen, denen das Kre­dit­ge­wer­be ausgese…

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