Das Gesetz von der Regres­si­on zum Durch­schnitt bil­det das gedank­li­che Fun­da­ment vie­ler Sys­te­me und Ent­schei­dun­gen. Und das aus gutem Grund. Eine Wahr­schein­lich­keit, dass die Gro­ßen unend­lich groß wer­den oder die Klei­nen unend­lich klein wer­den, besteht näm­lich in der Rea­li­tät äußerst sel­ten. Bäu­me wach­sen nicht in den Himmel. …

Die Kon­se­quen­zen lie­gen auf der Hand: Akti­en mit rosi­gen Pro­gno­sen klet­tern auf irrea­le Höhen, wäh­rend Akti­en, deren Zukunft als düs­ter pro­gnos­ti­ziert wird, auf völ­lig unrea­lis­ti­sche Tiefst­wer­te abstür­zen. Anschlie­ßend über­nimmt dann das Gesetz der Regres­si­on zum Mit­tel­wert das Steu­er. Die rea­lis­ti­sche­ren, ner­ven­star­ken Anle­ger kau­fen, wenn ande­re die Akti­en gar nicht schnell genug ver­kau­fen kön­nen, und sie ver­kau­fen ihre Akti­en, wenn ande­re sich zum Kauf drän­gen. Das zahlt sich aus, wenn die tat­säch­li­chen Unter­neh­mens­ge­win­ne dann die Trend-Meu­te überraschen.

Wie man aus der Geschich­te weiss, haben vie­le legen­dä­re Inves­to­ren ein Ver­mö­gen gemacht, weil sie sich an das Gesetz von der Rück­kehr zum Mit­tel­wert hiel­ten und Akti­en bil­lig kauf­ten und teu­re Akti­en ver­kauf­ten. Zu ihnen zäh­len Ber­nard Baruch, Ben­ja­min Gra­ham und War­ren Buf­fett. Die­se Erfol­ge gegen den Trend sind durch eine Fül­le aka­de­mi­scher Stu­di­en belegt.

Quel­le: Wider die Göt­ter. Die Geschich­te von Risi­ko und Risi­ko­ma­nage­ment von der Anti­ke bis heu­te, Autor: Peter L. Bernstein