Von Ralf Keuper

Dass auch Ban­ken nur Pro­duk­te ihrer Zeit sind und daher der Ver­gäng­lich­keit unter­lie­gen, ist für vie­le noch immer eine gewöh­nungs­be­dürf­ti­ge Tat­sa­che. Dabei lie­ßen sich die ers­ten gro­ßen Auf­lö­sungs­er­schei­nun­gen bereits vor 50 Jah­ren beob­ach­ten, als die Pri­vat­ban­kiers alter Schu­le sich gezwun­gen sahen, ihre Geschäfts­prak­ti­ken denen der gro­ßen Geschäfts­ban­ken anzu­glei­chen, wie Ber­nard Baeh­ring in Pri­vat­ban­ken in der Bun­des­re­pu­blik. Den Gro­ßen immer ähn­li­cher sei­ner­zeit berich­te­te. An der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung hat­ten die Pri­vat­ban­kiers bis zu Beginn der Indus­tria­li­sie­rung gro­ßen Anteil:

Der Pri­vat­ban­kier hat vor hun­dert­fünf­zig oder über 200 Jah­ren im Han­del mit Waren oder als Geld­wechs­ler begon­nen. Er fand es sinn­voll, das Ver­dien­te gegen Zin­sen aus­zu­lei­hen. Das schlug ihm so zum Vor­teil aus, daß der Waren­han­del auf­ge­ge­ben wer­den konn­te. Spä­ter, als indus­tri­el­les Leben sich zu regen begann, war der Pri­vat­ban­kier unter den Grün­dern von Akti­en­ban­ken und Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten. Er begriff die neue Zeit und fand es nun­mehr sinn­voll, das Ver­dien­te nicht mehr allein in Kre­di­ten, son­dern auch in Geschäf­ten durch Grün­dung von Unter­neh­mun­gen anzu­le­gen. Durch sei­ne Erfol­ge und Erfah­run­gen fan­den vie­le ande­re Rei­che zu ihm, um sich bera­ten zu las­sen. Durch sei­nen Rat und mehr noch durch sei­ne För­de­rung von Indus­trie und Ver­kehrs­we­sen wur­de die Zahl der Rei­chen im Lan­de, die sei­nen Rat such­ten, immer grö­ßer. Das war eben­so natür­lich wie das Ent­ste­hen von Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken am ande­ren Ende der Sozialskala.

Mit dem Auf­kom­men der gro­ßen Akti­en- bzw. Universalban…

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