Laut einer aktuellen Umfrage befürchten viele Beschäftigte im deutschen Banken- und Finanzsektor Jobverluste, trotz des vermeintlichen Fachkräftemangels[1]vermeintlich deshalb, da von einem “echten” Fachkräftemanagel laut eines aktuellen Berichts des HR (ab Min 4.20) und einer Untersuchung des IW vom August 2022 nur in den Bereichen Erziehung und … Continue reading. Insgesamt äußerten sich 43 % der Befragten besorgt über mögliche Entlassungen in ihrem Unternehmen im kommenden Jahr, wobei 8 % sogar sehr besorgt sind[2]Mitarbeiter deutscher Finanzbranche fürchten Jobverlust: Umfrage.
Diese Besorgnis steht im Kontrast zu einigen aktuellen Entwicklungen in der Branche.
Ein wichtiger Aspekt ist, dass 74 % der befragten Arbeitgeber in der Finanzbranche einen signifikanten Zusammenhang zwischen Büropräsenz und Aufstiegschancen sehen. Viele Finanzinstitute halten an flexiblen Arbeitsmodellen fest, trotz des Drucks zur Büropräsenz[3]Wer ins Büro kommt, wird eher befördert. Gleichzeitig wird die Digitalisierung als entscheidender Faktor betrachtet. Unternehmensberater empfehlen Banken und Sparkassen eine konsequente Digitalstrategie, was möglicherweise zu weiteren Jobverlusten führen könnte[4]„Bis 2030 werden zwei Drittel aller Bankfilialen überflüssig“. Schon heute ist absehbar, dass die Automatisierung, wie in Gestalt von KI-Agenten, zu einem Abbau von Arbeitsplätzen in den Banken führen wird[5]Klarna läutet neue Phase der Automatisierung in der Finanzbranche ein[6]Welche Tätigkeiten in Banken sind von Generativer KI besonders betroffen?.
Die Sorge um Arbeitsplatzverluste scheint nicht unbegründet zu sein, da verschiedene Quellen auf einen Stellenabbau in der Branche hindeuten. So gehen 61 % der Institute davon aus, dass sie bereits in den nächsten zwölf Monaten Arbeitsplätze abbauen werden. Zudem haben Landesbanken, Deka und DZ Bank rund 8.000 Mitarbeiter verloren. Ausgebildete Bankkaufleute sind laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ebenfalls von Jobverlust bedroht[7]IW: Ausgebildete Bankkaufleute von Jobverlust bedroht[8]Der klassische Bankkaufmann: Ein Auslaufmodell.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen, dass der deutsche Banken- und Finanzsektor sich in einem Umbruch befindet, der sowohl von technologischen Veränderungen als auch von wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt ist.
References
↑1 | vermeintlich deshalb, da von einem “echten” Fachkräftemanagel laut eines aktuellen Berichts des HR (ab Min 4.20) und einer Untersuchung des IW vom August 2022 nur in den Bereichen Erziehung und Gesundheit die Rede sein kann. Auch bei den IT-Experten und im Handwerk ist der Bedarf aufgrund der wirtschaftlichen Lage mittlerweile rückläufig. Davon unbenommen ist, dass die Banken in bestimmten Bereichen nach Fachkräften suchen. Eine Lücke, wie sie durch das Ausscheiden altgedienter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen soll, ist dagegen – Stand heute – kaum zu befürchten |
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↑2 | Mitarbeiter deutscher Finanzbranche fürchten Jobverlust: Umfrage |
↑3 | Wer ins Büro kommt, wird eher befördert |
↑4 | „Bis 2030 werden zwei Drittel aller Bankfilialen überflüssig“ |
↑5 | Klarna läutet neue Phase der Automatisierung in der Finanzbranche ein |
↑6 | Welche Tätigkeiten in Banken sind von Generativer KI besonders betroffen? |
↑7 | IW: Ausgebildete Bankkaufleute von Jobverlust bedroht |
↑8 | Der klassische Bankkaufmann: Ein Auslaufmodell |