Von Ralf Keuper

Die Haupt­auf­ga­be der Ban­ken ist die Beob­ach­tung des Wirt­schafts­kreis­laufs. Auf­grund ihrer her­aus­ge­ho­be­nen Stel­lung in der Wirt­schaft und ihrer Beob­ach­tungs­ga­be kön­nen die Ban­ken – im Ide­al­fall – die Risi­ken in der Wirt­schaft mini­mie­ren, u.a. indem sie für die nöti­ge Fris­ten­trans­for­ma­ti­on (Ein­la­gen gegen Kre­dit) sor­gen. Die­se Tätig­keit, die laut Luh­mann in ihrem Kern aus dem Han­deln mit Zah­lungs­ver­spre­chen besteht, las­sen sich die Ban­ken gut bezahlen:

Vor allem aber las­sen sich Ban­ken Geld geben gegen das Ver­spre­chen, es künf­tig zurück­zu­zah­len, und nut­zen dann ihrer­seits die Zeit­span­ne aus, um Geld aus­zu­lei­hen, das heißt: ihrer­seits Zah­lungs­ver­spre­chen zu erwer­ben. Ban­ken han­deln also mit Zah­lungs­ver­spre­chen. Falls dabei eige­ne Liqui­di­täts­pro­ble­me auf­tre­ten, kön­nen sie ihre Zah­lungs­fä­hig­keit in gewis­sen Gren­zen am Inter­ban­ken­markt auf­fri­schen. (in: Sozio­lo­gie des Risikos)

Die Ban­ker bevor­zu­gen statt des Begriffs Risi­ko den der Sicher­hei­ten, was, nach dem Sozio­lo­gen und Luh­mann-Schü­ler Dirk Bae­cker, zu blin­den Fle­cken in der Wahr­neh­mung führt, wie sie in der Finanz­kri­se offen zuta­ge traten.

Kann es sein, dass die Ban­ken ihrer Funk­ti­on als Clea­ring­stel­le der Wirt­schaft, als obers­ter Beob­ach­tungs­in­stanz, auch des­halb nicht mehr wie gewohnt nach­kom­men kön­nen, da ihnen die Infor­ma­tio­nen dazu fehlen?

Vie­les spricht dafür, dass dem so i…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert