Von Ralf Keuper
Die Frage, welche Marktteilnehmer – Fintech-Startups oder Banken – am meisten von der Einführung der PSD2 profitieren, wird seit einiger Zeit intensiv diskutiert, wie in PSD2: Who wins?.
In Australien zeigt m.E. der Hersteller von Buchhaltungs- bzw. Unternehmenssoftware Xero mit seinem Financial Web, wohin die Reise auch in Europa gehen könnte. Mit Xero können die Unternehmen ihre Finanzdaten über API auch Banken zur Verfügung stellen. Auf diese Weise könnten sich Banken schneller einen Einblick in die Finanzlage des Unternehmens verschaffen und zügiger über Kredite entscheiden. Abgesehen davon könnte die Bank – im Idealfall – das Unternehmen beraten, z.B. bei der Optimierung des Finanzmanagements (Working Capital). Diese Rolle könnten aber ebenso gut andere Anbieter, wie Fintech-Startups übernehmen. So macht Xero seinen Kunden mittels API die Dienste von Fintech-Startups wie OzForex oder Moula (working capital lender) zugänglich.
In Zukunft könnten Anbieter wie Xero ein Sammelpunkt (aggregation point) werden, über den Finanzinformationen bereitgestellt werden. Xero wäre damit quasi eine Clearingstelle für die Informationsflüsse im Banking – übertragen in die PSD2-Terminologie käme das dem Aufgabenspektrum eines Account Information Service Providers schon recht nahe.
Xero hat inzwischen das Retail Banking ins Visier genommen, wie in Xero expands bank links zu erfahren ist.
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Datenaggregatoren sind einigen Großbanken ein Dorn im Auge