Von Ralf Keuper

Dass Ban­ken Fir­men­kun­den rela­tiv kurz­fris­tig die Kre­di­te kün­di­gen, kann, aus unter­schied­li­chen Grün­den, immer wie­der mal vor­kom­men. Die­se Erfah­rung muss­te auch Richard Bran­son machen, als er mit sei­ner Flug­li­nie Vir­gin Atlan­tic Air­ways an den Start ging. Ähn­lich erging es Jahr­zehn­te zuvor dem Luft- und Raum­fahrt­pio­nier Lud­wig Böl­kow.

In sei­nen Erin­ne­run­gen berich­tet Böl­kow davon, wie ihm die Dresd­ner Bank einen 30 Mil­lio­nen-Kre­dit kurz­fris­tig kün­dig­te. Glück­li­cher­wei­se fand Böl­kow einen Ban­kier alter Schu­le, Hans Chris­toph Frei­herr von Tucher, der ihm aus der Pat­sche half:

Eines Tages rief mein Pro­ku­rist Richard Schrei­ber an, er sei in der Stadt bei der Dresd­ner Bank. Deren Fili­al­lei­ter Hae­us­gen habe ihm soeben eröff­net, dass er unse­ren Kre­dit von 30 Mil­lio­nen “kurz­fris­tig” kün­di­gen müs­se. Er sei dies­be­züg­lich von Frank­furt ange­wie­sen wor­den. Die Bank wol­le sich in der Luft­fahrt auf ein oder zwei grö­ße­re Unter­neh­men konzentrieren. ..

Was soll­te ich tun? Wo soll­te sich plötz­lich einen neu­en Kre­dit über 30 Mil­lio­nen her­neh­men. Die Gedan­ken wir­bel­ten mir durch den Kopf. Wer steck­te wohl hin­ter die­sem Coup der Dresd­ner Bank? Wer woll­te uns fertigmachen?

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