Von Ralf Keuper
Das Banking ist ein Produkt seiner Zeit; seine Bestimmungsfaktoren sind vielfältiger Natur. Ein Mittel, um die verschiedenen Determinanten des Banking einzufangen, ist die Drei-Welten-Lehre von Karl R. Popper. Die Anfänge der Drei-Welten-Lehre reichen bis in die Antike, z.B. zu Platons Ideenlehre, zurück.
Unter der Welt 1 versteht Popper die physikalische Welt wie Häuser, Computer, Autos und Maschinen. Welt 2 wird von dem Bewusstsein repräsentiert, wie Gedanken und Gefühle. Die Welt 3 wiederum beinhaltet die von Menschen entwickelten Theorien und Ideen. Beispiele sind physikalische Gesetze und Buchinhalte.
Übertragung auf das Banking
Die Welt 1 wird repräsentiert von den Gebäuden, der technischen Infrastruktur, den IT-Systemen wie auch den Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten.
Die Welt 2 setzt sich zusammen aus den Geschäftsprozessen, der IT-Systemarchitketur, dem Softwarecode (Algorithmen), der Unternehmenskultur und dem “Mindset”.
Zur Welt 3 gehören die Annahmen über das Geschäft, in dem die Bank tätig ist, d.h. das Geschäftsmodell und die Strategie. Weiterhin die Ideen mit Auswirkungen auf das Banking z.B. aus den Forschungen zur Künstlichen Intelligenz wie überhaupt aus dem Bereich neuer Technologien. Ebenso verschiedene Formen von Innovationen (technische Innovationen, soziale Innovationen, Geschäftsmodellinnovationen) und neue Organisationsformen wie digitale Plattformen und Ökosysteme bzw. Plattform- und Datenökonomie. Hinzufügen müsste man auch neue Gesetze, wie PSD2 und GDPR.
Die drei Welten beeinflussen sich wechselseitig.
Schlussfolgerungen