Von Ralf Keuper
Im Manage­ment Sum­ma­ry der Trend­stu­die Bank & Zukunft 2015 kommt Fraun­ho­fer IAO zu dem Fazit: 

Ban­ken sind in ihren Ant­wor­ten strin­gent und schlüs­sig, lei­der aber immer noch in der Welt vor der Digi­ta­li­sie­rung und des tech­ni­schen Wan­dels ver­haf­tet. Ban­king wird in der Brei­te noch immer anhand tra­di­tio­nel­ler Ansich­ten inter­pre­tiert und in vie­len Fäl­len auch gelebt. Damit ver­schen­ken die Insti­tu­te die nach wie vor viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten, die ihnen beson­ders heu­te offen ste­hen. Es wird jedoch von Jahr zu Jahr und Monat zu Monat schwe­rer, ein tra­di­tio­nel­les Geschäfts­mo­dell auf­recht zu erhal­ten, das nicht mehr die Erträ­ge abwirft, die benö­tig wer­den, um die vor­han­de­nen Arbeits­struk­tu­ren und Infra­struk­tu­ren der Insti­tu­te auf­recht zu erhal­ten. Der Wan­del kommt bzw. ist seit lan­gem im vol­len Gan­ge. Wel­che Rol­le Ban­ken künf­tig im Geschäft mit den Pri­vat­kun­den spie­len wer­den, ist jedoch offe­ner als je zuvor.

Man könn­te es auch gleich so for­mu­lie­ren: Ban­ken agie­ren mit ihren Maß­nah­men strin­gent und schlüs­sig am Markt vor­bei. Soll­te das Fazit mit sei­nen wider­sprüch­li­chen Aus­sa­gen “Der Wan­del kommt bzw. ist seit lan­gem im vol­len Gan­ge” sym­pto­ma­tisch für die Stu­die sein, dann …

Trotz­dem fällt der Tenor recht deut­lich aus. Von Gelas­sen­heit auch bei Fraun­ho­fer kaum noch eine Spur. Aller­dings schei­nen die For­scher eben­so den Trend ver­schla­fen zu haben, wie die Banken. 

Co-Autor Claus-Peter Praeg rät den Ban­ken, sich Goog­le, Ama­zon, face­book und Apple zum Vor­bild zu neh­men

Die Ban­ken soll­ten sich gro­ße Kon­zer­ne wie Goog­le, Ama­zon, Face­book und Apple zum Vor­bild neh­men, die ihre Markt­stel­lung und ihr Wis­sen über den eige­nen Kun­den­stock dazu ver­wen­de­ten, um neue Märk­te zu erschlie­ßen. „Die Ban­ken müss­ten sich viel mehr trau­en, abseits von klas­si­schen Bank­pro­duk­ten die gro­ßen demo­gra­fi­schen The­men wie Gesund­heit, Bil­dung, Woh­nen auf­zu­grei­fen und mit neu­en Ser­vice-Leis­tun­gen zu bearbeiten.”

Ah so. Wie soll das gehen? Wie wol­len die Ban­ken an die Daten her­an­kom­men? Mal eben ein sozia­les Netz­werk mit mehr als 1 Mrd. Nut­zern aus dem Boden stamp­fen, ein hip­pes Smart­phone auf den Markt wer­fen, groß ins B2B  und B2C-Geschäft und in das Enter­tain­ment ein­stei­gen – so etwa?
Wenn es mehr nicht ist 😉
Auch hier gilt: Digi­ta­le Exzel­lenz ohne Digi­ta­le Sou­ve­rä­ni­tät ist rela­tiv witz­los. Außer­dem: Wenn die Daten die neue Wäh­rung sind, dann führt kaum ein Weg an der Erkennt­nis vor­bei, dass die Ban­ken hier gegen­über den digi­ta­len Öko­sys­te­men wie Goog­le, Apple, face­book, Ama­zon & Co. mehr als einen stra­te­gi­schen Nach­teil haben. 
Wei­te­re Informationen:

Ban­ken star­ten Auf­hol­jagd – Wunsch und Wirklichkeit

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